Die Crypto Assets Conference brachte am 25. und 26. Februar 2019 in der Frankfurt School of Finance and Management international führende Experten aus den Bereichen Blockchain, Kryptowährungen und Finanzwesen zusammen. financial.com war Mit-Organisator der Konferenz – in Kooperation mit dem Frankfurt School Blockchain Center und der KI Group.
Wo im letzten Jahr noch die Überzeugung herrschte, die alte Finanzwelt hätte ausgedient, besinnt man sich nun auf Regulierung und Kooperation.
Dieses Jahr ging es bei der Konferenz auch verstärkt um Finanzmarkt-Aspekte der Blockchain-Technologie, Zukunftsperspektiven in Deutschland und Europa, sowie die Auswirkungen von Security Token Offerings (STOs) und Initial Coin Offerings (ICOs) auf traditionelle Börsengänge. Die Marktkapitalisierung der 2.000 existierenden Kryptowährungen ist zwar von 800 Milliarden auf 130 Milliarden eingebrochen, jedoch sorgt das für eine gewisse Säuberung der Branche, bei der schwarzen Schafen das Geschäftsmodell entzogen wird und für Projekte, die mit der Aufsicht kooperieren neue Möglichkeiten entstehen. Dies hat beispielsweise die Berliner Bitcoin-Bank Bitwala bereits erfolgreich gezeigt.
Die neuen Stars der Konferenz im Jahre 2019 sind vor allem die Unternehmen, die mit der Aufsicht zusammenarbeiten, wie das Start-Up Bitbond, das weltweit Kredite an Selbstständige vermittelt. Bitbond-Chef Radoslav Albrecht gelang es als erstem von der Bafin eine Erlaubnis zur Übertragung einer klassischen Namensschuldverschreibung auf die Blockchain. Die Gegenseite, die den neuen Trend zur Regulation kritisch betrachtet, wurde auf der Crypto Assets Conference von Austin Alexander der US-Plattform Kraken vertreten. Eine Bitcoin-Fahne über die Schultern gelegt wie ein Cape, warnt er, dass Zentralbanken und Aufsicht daran arbeiten Dezentralisierungsprojekte zu stoppen. Gregory Klumov vom maltesischen Start-Up Stasis weckte dann wieder den Optimismus. Wer sich intensiv mit Regulation befasse, gewinne das Vertrauen der Investoren. Man merkt also: Die Branche formiert sich, gewinnt an Substanz, auch wenn der Bitcoin seinen Höhenflug schon lange hinter sich hat.
“Tokenisierung” lautet das neue Stichwort, das insbesondere auch durch die ITSA (International Token Standardization Association) inhaltlich vorangetrieben wird. Die durch Prof. Dr. Philipp Sandner neu gegründete Institution hat sich der Standardisierung von Tokens verschrieben. Sie führt Gespräche mit Regulatoren, koordiniert Anbieter und Abnehmer bei der Schaffung einer einheitlichen Infrastruktur und steht dadurch im Zentrum der Professionalisierung der Blockchain-Branche.